Gedanken zu
Markus 13, 37
Diese Textstelle ist das Ende einer Beispielgeschichte. Ein Vergleich, bei dem Jesus sein zukünftiges Wiederkommen beschreibt, wie es bei einem Mann ist, der auf Reisen geht. Der Mann hatte viele Bedienstete und er trug ihnen Aufgaben und Arbeiten auf, um diese in seiner Abwesenheit zu verrichten. Und den Türhüter wies er an, nach ihm Ausschau zu halten.
Wenn man dieses Bild in die heutige Zeit überträgt, könnte man vielleicht eine größere familiengeführte Firma als Beispiel nehmen.
Keiner weiß, wie lange das dauern wird. Ein paar Stunden, ein paar Tage, vielleicht aber auch Wochen oder Monate? In der Zwischenzeit muss die Firma ja weiter funktionieren. Es muss Material eingekauft werden, es muss produziert werden, es muss ausgeliefert werden. Der Chef überträgt diese Aufgaben – je nach Sachgebiet – an seine Mitarbeiter. Und natürlich muss die Firma von den Sicherheitsleuten bewacht werden, damit niemand Unbefugtes sich dort Zutritt verschafft. Und wenn der Chef von der Reise zurückkommt, möchte er natürlich direkt eingelassen werden und nicht hupend vor dem eigenen Tor stehen. So geht der Firmenchef also auf die Reise, um die Weichen für die Zukunft der Firma und damit auch für all seine Mitarbeiter zu stellen.
Er hat alles zum Besten der Firma geregelt, es geht auf eine rosige Zukunft zu. Er war so erfolgreich, dass er beschlossen hat, alle Mitarbeiter daran teilhaben zu lassen und ihnen eine ordentliche Lohnerhöhung zu geben.
Aber nun steht er vor dem Tor seiner Firma und wird nicht wie gewohnt sofort eingelassen. Einer seiner Wachleute schläft im Pförtnerhäuschen, er schnarcht sogar seelenruhig. Nachdem er diesen unsanft geweckt hat und die Firma betritt, bemerkt er, dass die Produktion nur stockend läuft. Immer wieder stehen die Produktionsbänder still. Sehr schnell findet er heraus, dass wesentliche Bauteile für die Fertigstellung fehlen. Aber warum?
Sein leitender Mitarbeiter der Einkaufsabteilung hat sich – statt um die Materialbeschaffung zu kümmern – von verschiedenen Lieferanten zu Festen und Reisen einladen lassen. Der Chef setzt seinen Rundgang durch die Firma fort und geht gezielt auf seine Angestellten zu. Er fragt sie nach dem Stand der jeweiligen Aufgabengebiete. Viele können ihm direkt antworten und belegen, wie gut sie ihre Arbeit gemacht haben. Sie wussten ja nicht, wann er zurückkommt und haben jederzeit mit seiner Rückkehr gerechnet und sind entsprechend vorbereitet! Mit diesen Mitarbeitern ist der Firmenchef sehr zufrieden. Er will Leute, auf die er sich verlassen kann, die loyal zu ihm stehen und die Firma in seinem Sinne weiterführen, wenn er nicht da ist. Und diese Leute wird er am Wohl der Firma teilhaben lassen.